Plastik-Alternativen: nachhaltige Lösungen für einen plastikfreien Alltag
Um den Plastikmüll zu reduzieren und den Weg in ein umweltfreundlicheres – wenn auch nicht ganz plastikfreies – Leben zu ebnen, braucht es nicht nur Verbote, sondern allem voran gute Plastik-Alternativen. Das können sowohl Mehrwegverpackungen als auch nachhaltigere Rohstoffe sein, die sich eignen, um Plastikprodukte oder Plastikverpackungen zu ersetzen.

Um den Plastikmüll zu reduzieren und den Weg in ein umweltfreundlicheres – wenn auch nicht ganz plastikfreies – Leben zu ebnen, braucht es nicht nur Verbote, sondern allem voran gute Plastik-Alternativen. Das können sowohl Mehrwegverpackungen als auch nachhaltigere Rohstoffe sein, die sich eignen, um Plastikprodukte oder Plastikverpackungen zu ersetzen.
Warum brauchen wir Plastik-Alternativen?
Im Schnitt verursacht jede:r von uns rund 230 Kilogramm Verpackungsmüll im Jahr – fast 40 Kilogramm davon sind Plastikverpackungen. Mehr als die Hälfte dieses Plastikmülls wird verbrannt – dabei werden neben CO2 und Feinstaub auch Giftstoffe freigesetzt, die schädlich für Umwelt, Menschen und Tiere sind. Und: Plastikverpackungen machen nur einen Teil des Plastikmülls aus. Hinzu kommen andere Kunststoffabfälle – aus Privathaushalten und aus der Industrie –, die im Müll oder in der Natur landen. Zudem enthalten viele Produkte des täglichen Bedarfs Mikroplastik: kleinste Kunststoffpartikel, die als Bestandteil von Kosmetik- und Hygieneprodukten in den Körper, das Abwasser und die Atmosphäre gelangen.

Mikroplastik schadet der Umwelt – aber wie entsteht es eigentlich, welchen Schaden richtet es an und was können wir gemeinsam dagegen tun?
Hier erfährst du, welche Maßnahmen REWE ergreift, um weniger Mikroplastik in Umlauf zu bringen, und wie du selbst aktiv werden kannst.
Plastik-Alternativen können dabei helfen, den Kunststoffkonsum und damit auch den Plastikmüll und dessen negative Auswirkungen auf die Umwelt langfristig zu senken. Sie bedeuten zum derzeitigen Stand der Forschung aber noch immer oft Abstriche. Denn ein Ersatzprodukt mit denselben Eigenschaften lässt sich kaum finden oder entwickeln – insbesondere mit Blick auf den günstigen Preis und die universelle Einsetzbarkeit. Dennoch gibt es vielversprechende alternative Ansätze. Wir sehen sie uns genauer an.

Plastik-Alternativen im Überblick: Eigenschaften, Potenziale und Ökobilanz
Lebensmittelverpackungen, Transporthilfen sowie Haushalts- und Hygieneartikel werden heutzutage nicht nur aus Plastik hergestellt. Sowohl für Mehrweg- als auch für Einwegprodukte gibt es plastikfreie Alternativen, die in den Märkten und auch in vielen Haushalten längst vertreten sind. Materialien wie Glas, Metall, Papier, Silikon, Baumwolle und Bambus zählen zu den Klassikern unter den Plastik-Alternativen.
Zudem entwickeln Forscher:innen und Gründer:innen weltweit innovative Herangehensweisen, um weitere Ausweichmöglichkeiten zu bieten. Insbesondere Einwegprodukte und Plastikverpackungen sollen so durch nachhaltige Lösungen ersetzt werden. Von Zucker über Stroh und Algen bis hin zu Pilzen bergen viele Pflanzen und Rohstoffe Potenzial, um plastikfreie Alternativen zu schaffen.
Allgemein gilt: Mehrweg ist mit Blick auf die Ökobilanz immer besser als Einweg und sollte in jedem Fall der angestrebte Standard sein. Solange anstelle von Erdöl nachwachsende, unbedenklichere Rohstoffe verwendet werden und Produkte entstehen, die kompostierbar sind, bieten jedoch auch Plastik-Alternativen mit kurzer Lebensdauer entscheidende Vorteile.
Du möchtest wissen, wie REWE Verpackungen reduziert und Ressourcen schont?
Hier liest du alles über Mehrweg-Optionen und unverpackte Produkte – und erfährst, wie auch du einen Beitrag leisten kannst:
Bewährte Mehrweg-Materialien: Wie umweltfreundlich sind Glas, Bambus und Co.?
Lebensmittel und Flüssigkeiten lassen sich in Glasbehältern luftdicht und schadstofffrei verpacken und so mitunter lang haltbar machen. Die verwendeten Rohstoffe (Quarzsand, Kalk, Soda und Kaliumcarbonat) sind natürlich und unbedenklich, zudem lässt sich Glas zu 100 % recyceln und sehr gut wiederverwenden. Aber: Die Herstellung ist energieintensiv und beim Transport werden aufgrund des hohen Eigengewichts viele Emissionen freigesetzt. Besonders nachhaltig ist deshalb regional produziertes Mehrwegglas.
Einweg neu gedacht: Beispiele für plastikfreie Verpackungen aus pflanzlichen Rohstoffen
Nicht erst seit dem EU-weiten Verbot vieler Einweg-Plastikartikel im Jahr 2021 arbeiten Wissenschaft und Industrie an Ersatzprodukten aus nachwachsenden, biologisch abbaubaren Rohstoffen. Einwegprodukte aus Zuckerrohr sind zum Beispiel längst Teil des Marktes: von Strohhalmen über Besteck und Geschirr bis hin zu To-Go-Boxen. Dennoch entsteht durch die endgültige Abschaffung eine größere Nachfrage nach plastikfreien Alternativen. Unternehmen weltweit arbeiten mit Hochdruck daran, diese zu bedienen, und entwickeln innovative Ansätze für umweltfreundlichere Alternativen:
- Plastikflaschen und Verpackungsmaterialien aus Zucker – genauer aus dem pflanzenbasierten Kunststoff PEF, der aus Agrarkulturen und Biomasse gewonnen wird
- Isolierverpackungen aus Stroh statt Styropor – formbeständig, kälteisolierend, stoßdämpfend und damit ideal für die Lebensmittel- und Pharmaindustrie
- Lebensmittelverpackungen aus Algen – in Form von Tüten, Bechern und Take-away-Verpackungen, nachwachsend, kompostierbar und teilweise sogar essbar
- Textilien aus Pilzen, sogenannten Myzelien – verarbeitet zu Schaum- und Dämmstoffen, Lederimitaten, Kleidung und Accessoires
Biokunststoffe als Plastik-Alternative – ja oder nein?
Im Kontext von Plastik und Nachhaltigkeit ist oft von sogenanntem Bioplastik die Rede. Gemeint sind Kunststoffe, die aus pflanzlichen Rohstoffen gewonnen werden. Sie stammen aber in der Regel nicht aus ökologischem Anbau und sind damit nicht „Bio“ im klassischen Sinne des Wortes. Manche dieser Bio- oder Agrokunststoffe sind kompostierbar – zumindest in der Theorie – andere, wie beispielsweise Bio-PET aus Zuckerrohr, nicht.
Auch wenn das Konzept als solches durchaus Potenzial hat, ist die Nachhaltigkeit von Bioplastik derzeit noch kritisch zu hinterfragen. Einerseits werden im Zuge der Herstellung teilweise Zusatzstoffe aus Erdöl eingesetzt. Andererseits gestaltet sich die Entsorgung schwierig:
2. In der Biotonne entsorgt wandern Biokunststoffe zwar ins Kompostierwerk, können dort aber nur bei sehr hohen Temperaturen kompostiert werden und werden häufig aussortiert.
3. In der Gelben Tonne entsorgt wird Bioplastik als Restmüll aussortiert und verbrannt.
Plastikprodukte im Alltag ersetzen – so geht’s
Wer Plastik im Alltag vermeiden möchte, kann Einweg durch Mehrweg ersetzen und bei Kosmetika und anderen Produkten darauf achten, dass möglichst kein Mikroplastik enthalten ist. Viele Artikel des täglichen Bedarfs lassen sich ohne großen Aufwand durch eine nachhaltigere Alternative austauschen.
Diese Produkte enthalten häufig Plastik: |
Diese Alternativen kannst du nutzen: |
Kosmetik |
Bio-zertifizierte Naturkosmetik |
Flüssigseife (auch Duschgel und Shampoo) |
Feste Seife (auch Duschgel und Shampoo) |
Handzahnbürste |
Bambuszahnbürste (reine Bambusfasern) |
Tampon, Binde |
Menstruationstasse, Periodenunterwäsche |
Flüssiges Wasch-, Putz- und Spülmittel |
Pulver im Mehrweg-Behälter |
Plastiktüte |
Baumwolltasche, Einkaufskorb |
Lebensmittelverpackung |
Glas- und Edelstahlbehälter, Einkauf an Unverpackt-Stationen |
Gefrierbeutel |
Edelstahlboxen, Silikontaschen |
Backpapier |
Silikonmatte, Backstein |
Frischhaltefolie |
Du möchtest verpackungsfrei einkaufen?
Erfahre hier, wie REWE es dir ermöglicht, Produkte ohne Verpackung zu kaufen und so Plastikmüll zu reduzieren.
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