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Plastik im Meer: Ursachen, Auswirkungen und Lösungsansätze

Die Meere machen rund 70 % unserer Erdoberfläche aus und sind eines der wichtigsten Ökosysteme der Erde. Leider schwimmen heutzutage unzählige Teile Plastikmüll in den Meeren, die vor allem für die Tier- und Pflanzenwelt immer mehr zum Problem werden. Hier erfährst du, wie es zu all dem Müll im Meer kommt, welche Auswirkungen Plastik im Meer hat und was dagegen getan werden kann.  

Plastik im Meer: Fakten und Zahlen

Es wird geschätzt, dass sich derzeit etwa 150 Millionen Tonnen Plastik in den Ozeanen befinden. 

Top 10

(Plastik-)Müll, der an Stränden gefunden wird:

  1. Plastikflaschen und deren Deckel  
  2. Zigarettenstummel  
  3. Wattestäbchen  
  4. Lebensmittelverpackungen wie Chipstüten  
  5. Hygieneartikel wie Tampons  
  6. Plastiktüten  
  7. Plastikbesteck (Gabeln, Messer, Löffel, Strohhalme und Rührstäbchen) 
  8. Plastikbecher und deren Deckel  
  9. Luftballons  
  10. Lebensmittelbehälter (z. B. Take-away-Boxen) 
Flaschen und andere Plastikabfälle bedecken den gesamten Meeresboden

Ursachen: Wie kommt so viel Plastik ins Meer?

Beim Plastikmüll im Meer handelt es sich um verschiedene Arten von Kunststoffabfällen, die in die Ozeane gelangen. Dazu gehören größere Gegenstände wie Plastiktüten, Flaschen und Fischernetze sowie kleine Plastikpartikel, die durch den Zerfall größerer Teile entstehen. Plastikpartikel unter 5 mm Größe werden Mikroplastik genannt. 

Mikroplastik schadet der Umwelt – aber wie entsteht es eigentlich, welchen Schaden richtet es an und was können wir gemeinsam dagegen tun?

Hier erfährst du, welche Maßnahmen REWE ergreift, um weniger Mikroplastik in Umlauf zu bringen, und wie du selbst aktiv werden kannst. 

So gelangt der Plastikmüll in die Meere

  • Falsche Entsorgung an Land: Ein großer Teil des Plastiks wird vom Land aus ins Meer getragen – Abfälle werden oft nicht korrekt entsorgt und gelangen über Flüsse, Küstengebiete und durch Windverwehungen ins Meer. 
  • Fehlendes Recycling und Abfallmanagement: Viele Länder haben keine effektiven Recyclingprogramme oder Abfallmanagementsysteme. Dadurch landet viel Plastikmüll in der Natur und schließlich im Meer.
  • Industrie und Gewerbe: Produktionsabfälle und Verpackungen aus der Industrie tragen zur Verschmutzung der Meere bei. Oft wird Plastik dort unsachgemäß entsorgt oder gelangt durch Unfälle und Unachtsamkeit in die Gewässer.
  • Tourismus und Freizeitaktivitäten: Plastikabfälle wie Einwegverpackungen, die an Stränden und in Küstengebieten vergessen, verloren oder absichtlich zurückgelassen werden, sind ebenfalls für die Verschmutzung der Meere verantwortlich.
  • Schifffahrt und Fischerei: Auch direkt von Schiffen entsorgter Müll und Fischernetze tragen zur Meeresverschmutzung bei. Verlorene oder vergessene Fischernetze werden als Geisternetze bezeichnet, weil sie herrenlos durchs Meer treiben. Geisternetze sind eine große Gefahr für Meeresbewohner, die sich darin verheddern und gefangen bleiben.
Eine Schildkröte mit einer Plastiktüte um den Körper schwimmt im Meer

Auswirkungen der Plastikflut im Meer

Plastikmüll verschmutzt unsere Meere und Ozeane zunehmend. Das ist nicht nur kein schöner Anblick – die Müllstrudel im Wasser haben auch verheerende Folgen für uns und unsere Umwelt. 

Folgen für Umwelt und Tiere

  • Verschlucken und Verfangen: Meerestiere wie Fische, Meeresschildkröten, Vögel und Meeressäuger verwechseln Plastik mit Nahrung oder verfangen sich in größeren Plastikteilen wie Fischernetzen und Plastiktüten. Dadurch können sie sich schwer verletzen, ersticken oder bei vollem Plastik-Bauch verhungern.  
  • Mikroplastik: Wenn größere Plastikteile im Meer zerfallen, entstehen Mikroplastikpartikel. Diese kleinen Partikel werden von Meerestieren aufgenommen und gelangen so in die Nahrungskette. Mikroplastik kann giftige Stoffe enthalten, die sich in den Organismen der Tiere anreichern und langfristige Gesundheitsschäden verursachen.  
  • Ökosystemschäden: Plastikabfälle beeinträchtigen Korallenriffe und andere empfindliche Ökosysteme. Plastik und Müllstrudel im Meer können die Lebensräume vieler Meeresbewohner zerstören und die biologische Vielfalt verringern. 

 

Folgen für Mensch und Wirtschaft 

  • Gesundheitsrisiken: Durch den Verzehr von Meeresfrüchten, die Mikroplastik aufgenommen haben, können diese Partikel auch in den menschlichen Körper gelangen. Langfristige Folgen für die Gesundheit sind noch nicht vollständig erforscht. Dennoch ist davon auszugehen, dass Mikroplastik auch bei Menschen zu Krankheiten und gesundheitlichen Schäden führen kann.  
  • Wirtschaftliche Schäden: Die Verschmutzung der Meere durch Plastik verursacht hohe Kosten für die – teilweise täglich notwendige – Reinigung von Stränden und Küsten.  
  • Behinderung der Schifffahrt: Große Mengen an Plastikmüll können Schiffe behindern und Schäden an Schiffsschrauben und Motoren verursachen. Das führt zu erhöhten Wartungskosten und Sicherheitsrisiken. 

Plastik im Meer: Lösungsansätze und Initiativen

Die Meere von der Plastikflut zu befreien, ist gar nicht so einfach – denn die vielen verschiedenen Plastikteile wie auch Mikroplastikpartikel erfordern unterschiedliche Bergungsmaßnahmen. Hierfür fehlt es oft auch an Geld und Ressourcen. Neben der Befreiung der Meere von Müll ist es besonders wichtig, Plastikverpackungen in Zukunft zu vermeiden und gar nicht erst in die Umwelt gelangen zu lassen. Folgende Lösungsansätze gibt es aktuell: 

Initiativen zur Bergung des Meeresmülls

Verschiedene Organisationen und Initiativen setzen sich weltweit dafür ein, den Plastikmüll aus den Meeren zu entfernen:  

Freiwillige organisieren regelmäßige Reinigungsaktionen an Stränden und Küsten. Diese Veranstaltungen machen auf die Problematik aufmerksam und tragen direkt zur Reduzierung des Mülls in den Meeren bei. Jede:r kann an solchen Aktionen teilnehmen und einen Beitrag leisten.  

Strategien zur Plastikreduktion

Neben der Reinigung der Weltmeere muss auch dringend dafür gesorgt werden, dass weniger Plastik in Umlauf gerät. Diese Strategien können dabei helfen:  

  • Recyclingprogramme: Recyclingprogramme spielen eine wichtige Rolle bei der Reduzierung von Plastikmüll. Dank Recycling – also der Rückgewinnung und Wiederverwertung von Kunststoffen – muss weniger neues Plastik produziert werden.  
  • Verbesserung des Abfallmanagements: Viele Länder haben keine guten Abfallmanagementsysteme, was dazu führt, dass Plastikabfälle in die Umwelt und schließlich ins Meer gelangen. Eine Verbesserung der Abfallentsorgung und -verwertung ist deshalb besonders wichtig, um Umweltverschmutzung zu vermeiden.  
  • Bildung und Aufklärung: Öffentlichkeitskampagnen und Bildungsprogramme können auf das Problem der Plastikverschmutzung aufmerksam machen. Wenn Menschen die Auswirkungen ihres Verhaltens verstehen, sind sie oft eher bereit, umweltfreundlichere Alternativen zu nutzen und Plastikmüll zu reduzieren. 

Möchtest du mehr darüber wissen, wie REWE Recycling fördert und Müll reduziert?

Erfahre hier, wie wir Verpackungsmaterialien wiederverwerten und unsere Recyclingquote steigern. 

Vermeidung von Plastikabfall

Neben dem Recycling von Plastik ist auch die Vermeidung von Einwegplastik ein guter Ansatz für weniger Plastikmüll im Alltag. Das kann man tun:  

Mehrwegprodukte nutzen:

Statt Einwegplastik-Flaschen und -Tüten sollten wiederverwendbare Produkte genutzt werden: Trinkflaschen aus Edelstahl, Stoffbeutel und wiederverwendbare Behälter sind nachhaltige Optionen, die den täglichen Plastikverbrauch reduzieren können.

Plastikfreie Verpackungen:

Beim Einkaufen kann auf plastikfreie oder minimal verpackte Produkte geachtet werden. Wir als REWE und auch viele andere Supermärkte und Läden bieten inzwischen unverpackte oder in Papier verpackte Waren an. Großpackungen zu kaufen und eigene Behälter mitzubringen kann ebenfalls helfen, Plastik zu vermeiden.

Produkte aus Recyclingmaterial:

Der Kauf von Produkten, die aus recyceltem Kunststoff hergestellt wurden, unterstützt den Recyclingmarkt und reduziert die Nachfrage nach neuem Plastik. Dazu gehören beispielsweise Kleidung aus recycelten PET-Flaschen oder Möbel aus recyceltem Kunststoff.
Ein lächelnder Mann im offenen Hemd füllt seinen Einkaufskorb in der REWE Gemüseabteilung

EU-Verbot von Einwegplastik und Herstellerverantwortung

Die Europäische Union hat 2021 ein Verbot für bestimmte Einwegplastikprodukte erlassen, um die Plastikverschmutzung zu reduzieren. Darüber hinaus müssen aber auch die Hersteller von Plastikprodukten mehr Verantwortung für ihre Erzeugnisse übernehmen.   

Zu den verbotenen Produkten gehören Plastikteller, Besteck, Strohhalme, Wattestäbchen und Luftballonstäbe. Dieses Verbot gilt in allen Mitgliedsstaaten der EU. Verpackungen und Produkte, die an europäischen Stränden am häufigsten gefunden wurden, sollen so aus dem Handel verschwinden.  

Plastikflut im Meer stoppen: dein Beitrag zur Lösung

Jede:r Einzelne kann einen Beitrag leisten, um Plastik im Meer zu vermeiden. Hier sind einige Tipps und Maßnahmen, die du in deinem Alltag umsetzen kannst:  

Plastik vermeiden  

  • Verwende Mehrwegprodukte: Nutze wiederverwendbare Trinkflaschen, Kaffeebecher, Einkaufstaschen und Brotdosen. Diese einfachen Änderungen können den Verbrauch von Einwegplastik reduzieren.  
  • Kaufe unverpackte Produkte: Wähle Lebensmittel und andere Produkte ohne oder mit minimaler Verpackung. Wir als REWE und viele Supermärkte und Bioläden bieten inzwischen unverpackte oder in Papier verpackte Produkte an.  
  • Achte auf Recycling: Trenne deinen Müll sorgfältig und entsorge Plastikabfälle sowie auch Bioplastik in den dafür vorgesehenen Recyclingbehältern. Informiere dich über die örtlichen Recyclingvorschriften und befolge sie.  
  • Natürliche Materialien: Verwende Produkte aus nachhaltigen Materialien wie Bambus, Glas oder Edelstahl. Diese Materialien sind langlebiger und umweltfreundlicher.  

Verantwortungsbewusst handeln und Mikroplastik vermeiden  

  • Müll vermeiden: Versuche, so wenig Müll wie möglich zu produzieren. Kaufe nur das, was du wirklich brauchst, und achte darauf, Produkte mit langer Lebensdauer zu wählen.  
  • Bewusster Konsum: Informiere dich über die Herkunft und die Produktionsbedingungen der von dir gekauften Produkte. Unterstütze Unternehmen, die nachhaltige Praktiken fördern und auf Plastik verzichten.
  • Kosmetikprodukte ohne Mikroplastik: Achte beim Kauf von Kosmetik- und Pflegeprodukten darauf, dass sie keine Mikroplastikpartikel enthalten. Diese kleinen Kunststoffpartikel werden oft als Peelingstoffe oder Füllmaterialien verwendet. Es gibt viele natürliche Alternativen wie Zucker, Salz oder gemahlene Nussschalen.  
  • Synthetische Kleidung reduzieren: Beim Waschen von synthetischen Kleidungsstücken wie Fleece oder Polyester lösen sich Mikrofasern, die ins Abwasser gelangen und schließlich in den Meeren enden. Wähle daher Kleidung aus natürlichen Materialien wie Baumwolle oder Wolle. Nutze Wäschesäcke, die Mikroplastikpartikel auffangen, um die Belastung des Abwassers zu reduzieren. 

Tipps für unterwegs  

  • Einkaufstasche dabeihaben: Habe immer eine faltbare Einkaufstasche in deiner Tasche oder deinem Rucksack, um spontane Einkäufe ohne Plastiktüten zu erledigen. Mehrweg-Tüten und -Boxen bekommst du in all unseren Märkten.
  • Vermeide Einwegverpackungen: Wenn du Essen zum Mitnehmen kaufst, bringe deine eigenen Behälter mit. Einige Restaurants und Cafés bieten sogar Rabatte an, wenn du deine eigenen wiederverwendbaren Behälter nutzt. In deinem REWE-Markt kannst du das „Einfach Mehrweg“-System nutzen und so Einwegverpackungen vermeiden.
  • Plastikfreies Reisen: Reduziere Plastik auf Reisen, indem du wiederverwendbare Toilettenartikel wie Seifenstücke und feste Shampoos benutzt. Vermeide Einwegplastik-Produkte, indem du deine eigenen Utensilien und Behälter mitbringst. 

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